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Zwei Ausnahmekünstler konzertierten für den guten Zweck

Am späten Samstagnachmittag, dem 24. Februar 2018, trafen sich Orgelmusikliebhaber in der katholischen St. Clemens Kirche in Stuttgart-Botnang zum Benefiz-Orgelkonzert von Musikwissenschaftler Dr. Franz Metz. Der Auftakt des Konzertes machte Dr. Metz um 17:30 Uhr mit Joh. Seb. Bachs  „Concerto“ in a-Moll nach Vivaldi.

Knapp 50 Banater Schwaben und Ihre Freunde und Unterstützer fanden sich in der angenehm temperierten Kirche ein. Plakate und Flyer kündigten schon im Vorfeld den Zweck der Veranstaltung an: Spenden zu sammeln für die katholische Pfarrkirche Mutter-Anna in Sanktanna/Banat/Rumänien. In der Ansprache des Fördervereins „Mutter-Anna-Kirche Sanktanna“ e.V. umriss Katharina Hell die Entstehung des Fördervereins, seinen Zweck und die stattgefundenen und geplanten Aktivitäten und Sanierungsprojekte. Vorerst stehen im Vordergrund der Aktivitäten des Fördervereins, weitere Spenden zu erhalten, und eine finanzielle Grundlage für ein weiteres Projekt zu schaffen. Welches Projekt als nächstes angegangen wird, entscheidet der Vorstand in Kürze nach Abstimmung mit den Verantwortlichen der Kirchengemeinde vor Ort und nach fachkundigem Rat des Ordinariats in Temeswar. Stimmgewaltig und unverwechselbar brachte Wilfried Michl Stücke aus der „Missa die Gloria“ von Pietro Mascagni zu Gehör. Ein Stück Wien wiederspiegelte sich in W. A. Mozarts „Ein Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr“ und nahm die Zuhörer mit auf eine wundervolle Zeitreise. Mit Ihrer Musik haben die Künstler Gefühle und Bilder gezaubert und das Publikum gekonnt verzaubert.  Die drei gefühlvoll dargebotenen Musikstücke aus „Sieben Gesänge um Wort, Licht und Heil“ des Banater Komponisten Richard W. Oschanitzky (1939 – 1979) bescherten Gänsehautmomente.  Der Ausnahmekomponist, schon zu Lebzeiten eine Legende, musste viele Repressalien der damaligen kommunistischen Regierung ertragen. Er schrieb 1975 die Texte von „Sieben Gesängen um Wort, Licht und Heil“ und hinterließ einmal mehr der Nachwelt einen unschätzbaren Musikwert und eine vielseitige Fundgrube Musikalischer Stücke, die in ihrer Gänze noch nicht alle aufgeführt wurden. Umso löblicher ist es, dass zwei Banater Künstler Dr. Franz Metz und Wilfried Michl es sich zur Aufgabe gemacht haben, das musikalisch kulturelle Erbe Banater Komponisten vor dem Vergessen zu bewahren. „Rhapsodie“, eines von 200 kirchenmusikalischen Werken des Komponisten Guido Pogatschnigg (1867 – 1937 Temeswar) durfte dabei nicht fehlen. Es wurde 1936 in Temeswar komponiert und hat symphonischen Charakter. Mit den letzten beiden Komponisten Giuseppe Verdi und Leon Boellmann endete die musikalische Reise durch Europa. Mal zart - mal laut, mal sanft - mal kräftig, doch immer harmonisch bescherten uns Organist und Bariton unvergessliche Momente höchster künstlerischer Darbietung. Mit dem innigen musikalischen Gruß „Ave Maria“ verabschiedeten die Künstler ihr dankbares Publikum. Unser Dank geht an den Musikwissenschaftler und Kirchenmusiker Dr. Franz Metz für die Ehre des Benefizkonzertes und an Wilfried Michl für seine solistische Hochleistung. Der Beweis dafür war der lang anhaltende Beifall des Publikums. Es war ein Hochgenuss für unsere Ohren und Balsam für unsere Seelen. Eine alte Volksweisheit besagt “Wer singt, betet doppelt“. Wenn dann der Gesang sich mit Orgelmusik auf höchstem musikalischem Niveau verbindet, findet das „Lob des Höchsten“ seine Krönung. Dafür wurde diese Musik geschaffen und professionell von den Künstlern dargeboten. Der Förderverein „Mutter-Anna-Kirche Sanktanna“ e.V. bedankt sich  beim „Gerhardsforum Banater Schwaben“ e.V. München für die Mitorganisation und die sehr gute Zusammenarbeit. Ebenso geht unser Dank an die katholische Pfarrgemeinde St. Clemens für diese wunderbare Möglichkeit des Konzertes. Dankbar sind wir Otto Hockel, ein Banater Schwabe und Organist in St. Clemens, für die Organisation des Konzertes vor Ort. Bei allen Konzertbesuchern bedankt sich der Förderverein für die Unterstützung und Spende am selbigen Abend. Sie ermöglicht es uns, unser christliches und kulturelles Erbe für die kommende Generation zu erhalten. Vergelt´s Gott.

Katharina Hell, Leingarten