Blue Flower

Grenzenloser Musikgenuss

Instrumentale Vielfalt, die hör-und sichtbare Spielfreude der 40 professionellen Musikerinnen und Musiker aus 15 Nationen, kombiniert mit einem Chefdirigenten, dessen Leidenschaft für den Taktstock auch mit seinem körperlichen Einsatz auf das Ensemble überspringt und das Publikum dabei einfach mitreißt:

Foto Astrid Anna Link

Das renommierte Landespolizei-Orchester, einziges Berufsblasorchester in der Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg, begeistert die mit 250 Besuchern ausverkaufte Festhalle in Leingarten schon mit den ersten Tönen der temperamentvollen „Akademischen Festouvertüre“ von Johannes Brahms. Das von 2020 verschobene zweite Konzert für den Förderverein Mutter-Anna-Kirche in Sanktanna liegt den Vereinsmitgliedern am Herzen. Sie setzen sich seit der Vereinsgründung 2016 für den Erhalt ihrer Kirche als Wahrzeichen des christlichen Glaubens in der Kleinstadt Sanktanna im rumänischen Banat ein. „Musik wärmt die Seele und verbindet über Grenzen hinweg“, begrüßt Katharina Hell, Schriftführerin des in Leingarten ansässigen Vereins, die Besucher von nah und fern. Die besonderen Verdienste der Banater Schwaben stellt Innenminister Thomas Strobl als Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler in seinem Brief heraus, aus dem Katharina Hell zitiert. „Die Show hat begonnen“, ruft Chefdirigent Professor Stefan Halder in den Saal und führt sein Orchester lebhaft durch die spanische „Sinfonia Sevillana“ (Joaquin Turina), die im zweiten Satz den sprudelnden Fluss Guadalquivir und im dritten die dynamische „Fiesta en San Juan“ im lautmalerisch variantenreichen Spiel thematisiert. Die Spanierinnen Raquel Pinillos Rivera (Flöte) und Nerea Hierro Sanz (Englischhorn) beeindrucken mit ihren grandiosen Soli. Zum Genre Wechsel in den Big-Band-Sound mit der Komposition „Jazz-Suite“ von Tobias Becker erklärt Stefan Halder, der das Konzert humorvoll moderiert, dass der Komponist „bei uns mal Klavier gespielt hat“. Der jazztypische Instrumenten-Dialog, mit den klassischen Dissonanzen und dennoch weichen Harmonien sowie starken Tempiwechsel, führt zu brillanten Soloparts vor der Bühne. Toni Todt (Tenorsaxofon) und Cesar Villafane (Flöte) bekommen Zwischenapplaus und Bravo-Rufe. „Das ist die schönste und charmanteste Gelegenheit, wie man der Polizei Baden-Württemberg begegnen kann“, sagt Bürgermeister Ralf Steinbrenner, der auch Schirmherr der Veranstaltung ist, zu den hochwertigen Leistungen des Orchesters – und hat die Lacher auf seiner Seite. Im zweiten Konzertteil bildet die Donau, der Schicksalsfluss der Banater Schwaben, den Mittelpunkt der Werke. Doch zunächst beweist der Marsch „Hoch Badnerland“ (Emil Dörle) die Vorurteilslosigkeit des in Böblingen ansässigen Orchesters gegenüber den Nachbarn. Der Walzer „An der schönen blauen Donau“ (Johann Strauß junior) geht ins Blut, während der „Slawische Tanz“ (Antonin Dvorˇák) „alle slawischen Anrainer vereint“, meint Halder. Die ukrainische Nationalhymne entfällt aus Rücksicht auf die Gefühle der zwei ukrainischen Orchestermitglieder. Dafür bringt die „Sanktannaer-Kirchweih-Polka“ des anwesenden Komponisten Anton Bleiziffer noch mehr Schwung in den Saal. Ovationen und Dank des Vereinsvorsitzenden Herbert Hellstern und Anton Bleiziffers honorieren die großartige Darbietung.

Astrid Anna Link

 

Der Vorstand des Fördervereins "Mutter-Anna-Kirche Sanktanna" e.V. dankt herzlich für die Förderung und Unterstützung der Veranstaltung: Der Kulturreferentin für den Donauraum, Frau Dr. Swantje Volkmann, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie der Stadt Leingarten, vertreten durch den Bürgermeister und Schirmherr der Veranstaltung, Herrn Ralf Steinbrenner.

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